PH-Wert

 

 

Was ist der pH-Wert?

Der pH-Wert sagt aus wie sauer oder basisch eine wässerige Lösung ist. Ob eine Lösung eher sauer oder basisch ist hängt von der Konzentration der Protonen in der Lösung ab.

Das Buchstabenkürzel pH steht für „pondus Hydrogenii“, was übersetzt so viel wie „Gewicht des Wasserstoffs“ bedeutet. Der pH-Wert wurde also definiert um greifbare Zahlenwerte für die Konzentration der Protonen in einer Flüssigkeit zu erhalten.

 

 

Die pH-Skala 

Die pH-Skala gibt es um den pH-Wert skalieren zu können. Die Skala des pH-Wertes reicht dabei von 0 bis 14. Je weniger freie Protonen in einer Lösung vorhanden sind, desto größer ist der pH-Wert. Bedeutet also, wenn der pH-Wert hoch und damit die Protonenkonzentration niedrig ist, ist die Lösung basisch. Im Umkehrschluss ist eine Lösung mit einem niedrigen pH-Wert säurelastig und verfügt daher über eine hohe Protonenkonzentration.

Dabei ist die Skala so definiert, dass der Säureanteil der Lösung je ganzer Zahl auf der Skala, um den Faktor 10 zunimmt. Ein Glas Wasser mit einem pH-Wert von 7 enthält also zehnmal mehr Säure als ein Glas Wasser mit einem pH-Wert von 8 und 100 mal mehr Säure als ein Glas Wasser mit einem pH-Wert von 9!

 

 

Was macht der pH-Wert?

Der pH-Wert definiert für uns ob unser Wasser eher basisch oder säurehaltig ist.

Lösungen mit einem pH-Wert unter 7 sind Säuren.

Lösungen mit einem pH-Wert =von 7 sind neutral.

Lösungen mit einem pH-Wert über 7 sind Basen/ Laugen.

 

 

Wie kann der pH-Wert gemessen werden?

 

PH-Schnelltest mit Lackmuspapier oder Teststreifen

Lackmuspapier oder Teststreifen arbeiten mit Indikatorstoffen um den pH-Wert schnell und effizient bestimmen zu können.

Dafür muss der Papierstreifen für ein paar Sekunden senkrecht in das Wasser gehalten werden. Etwa 15 -30 Sekunden nach Entnahme des Teststreifens aus dem Wasser kann eine farbliche Veränderung wahrgenommen werden. Nun muss der Teststreifen neben die Farbskala gehalten werden, die zusätzlich mit Zahlen beschriftet ist. Der saure Bereich wird hier mit einem Farbverlauf von orange zu rot gekennzeichnet. Je dunkler die Farbe wird, also je näher sie dem Dunkelrot kommt, desto saurer ist die Lösung. Der basische Bereich wird mit einem Farbverlauf von grün bis blau gekennzeichnet. Je näher die Farbe dem Dunkelblau kommt, desto alkalischer ist die Lösung.

 

Dreikammertester

Dreikammertester arbeiten, wie der Name bereits verrät, mit einem Dreikammersystem. Dabei wird die Testsubstanz jeweils in die äußeren Kammern gefüllt, und der Dreikammertester wird geschüttelt. Jetzt verfärbt sich das Wasser im Dreikammertester. Nun wird die Lösung mit der beiliegenden Farbskala verglichen um den genauen pH-Wert zu ermitteln. Die Farbgebung der pH-Skala ist dabei immer identisch, siehe pH-Schnelltest mit Teststreifen.

 

Digitale Messgeräte

Digitale Messgeräte sind die angenehmste Möglichkeit um den pH-Wert zu bestimmen. Digitale Messgeräte gibt es bereits ab 15 € im Internet. Der einzige Nachteil dieser Geräte ist die Tatsache, dass sie immer wieder mit einer pH-Pufferlösung neu kalibriert werden müssen. Zum einen kostet die Pufferlösung Geld, und das Gerät sollte, wenn es nach den Herstellern geht, vor jeder Nutzung neu kalibriert werden.

Beim Messen muss darauf geachtet werden, dass die Lösung, die gemessen werden soll, bei jeder Messung die gleiche Temperatur aufweist. Ist dies nicht der Fall, werden bei den Messungen verfälschte Messergebnisse herauskommen. Dies liegt daran, dass der pH-Wert von der Wassertemperatur leicht beeinflusst wird.

Bei der Messung muss das Gerät mit der Sonde, bis zur Kennzeichnung am Gerät, in das Wasser getaucht werden. Wenn sich der auf dem Display angezeigte Zahlenwert nicht mehr verändert, steht der pH-Wert des Wassers fest.

 

Indikatorlösung

Um den pH-Wert mit der Indikatorlösung zu bestimmen wird die Indikatorlösung in die zu testende Flüssigkeit getropft. Woraufhin die Reaktionsfarbe der Flüssigkeit Aufschluss über den pH-Wert gibt. Verglichen wird die Reaktionsfarbe mit der beiliegenden Farbskala.

 

Labormessgeräte

Labormessgeräte sind ab 200 € käuflich zu erwerben und bieten mit Abstand die genauesten Messergebnisse. Wobei sich ein solches Gerät für niemanden lohnt, der nur zwischendurch mal den pH-Wert seines Gießwassers messen möchte. Aber auch der Umgang mit einem solchen Gerät und der Aufwand zur Pflege sind kompliziert und immens hoch.

 

 

Tipps für die Pflege von digitalen PH-Messgeräten

– Die Messelektrode ist eine kugelförmige Glasmembran, die sehr empfindlich ist. Deshalb sollte man diese niemals mit den Fingern anfassen, geschweige denn mit Gegenständen berühren. Ebenso sind Verunreinigungen zu vermeiden, sonst drohen zukünftig verfälschte Messergebnisse!

– Die Messelektrode  sollte vor dem Austrocknen geschützt werden. Dies erreicht man, indem man die Elektrode in eine Kaliumchloridlösung stellt.

– Ist die Elektrode mal ausgetrocknet sollte sie vor der ersten Verwendung einige Tage in Kaliumchloridlösung aufbewahrt werden.

– Um bei jeder Messung ein unverfälschtes  und zu 100% genaues Ergebnis erhalten zu können, sollte das Gerät vor jeder Nutzung neu kalibriert werden.

 

 

Kalibrierung der PH-Messgeräte

Gebrauchsfertige Pufferlösungen, aber auch Pulver, das mit Wasser zu einer Pufferlösung gemischt werden muss, gibt es mit verschiedenen pH-Werten zu kaufen. Unter anderem gibt es eine pH7-Pufferlösung. Um das pH-Messgerät zu kalibrieren wird die gebrauchsfertige Pufferlösung in z.B ein Glas gegossen. Nun wird das digitale pH-Messgerät, bis zur Kennzeichnung am Gerät, in die Lösung gehalten. Passt der angezeigte Wert mit dem Wert der Pufferlösung überein, so muss nichts am Gerät eingestellt werden. Stimmt der Wert nicht überein, muss das Gerät entsprechend an den Wert der Pufferlösung angepasst werden. Bei den meisten Geräten geschieht dies, mittels einem kleinen Uhrmacherschraubendreher, über eine kleine Stellschraube am Gerät.

 

 

PH-Wert vom Wasser

Der ph-Wert des Gießwassers spielt eine primäre Rolle bei der Pflanzenzucht. Wird mit normalem Leitungswasser gegossen wird sich der pH-Wert des Substrates, in dem die Pflanze bettet, unweigerlich und stetig erhöhen. Denn Leitungswasser ist aus verschiedensten Gründen leicht alkalisch! Umso wichtiger ist es also den pH-Wert des Gießwassers genau zu bestimmen und diesen zu regeln. Zwei wichtige Mitspieler beeinflussen den pH-Wert des Gießwassers – die Temperatur und die Wasserhärte (EC-Wert). Angenommen der pH-Wert unseres Wassers liegt bei einer Wassertemperatur von 8 °C bei 7,3 – so wird er bei einer Wassertemperatur von 15 °C nicht mehr bei 7,3 liegen. Wobei die Temperatur nur ein minimaler Einflussfaktor ist – die Wasserhärte ist der größere! Weiches Wasser, also Wasser das über eine geringere Salzmenge verfügt und damit einen niedrigen EC-Wert hat, verändert den pH-Wert nur geringfügig. Hartes Wasser, welches über eine höhere Salzkonzentration verfügt und damit einen höheren EC-Wert aufweist, beeinflusst den pH-Wert hingegen sehr stark.

 

 

PH-Wert der Erde

Wie schon unter „PH-Wert vom Wasser“ beschrieben, wird der pH-Wert der Erde bzw. des Substrates, in dem die Pflanzen betten, stark vom Gießwasser und dessen pH-Wert beeinflusst. Wobei aber die Erde auch vor dem Einpflanzen bereits einen gewissen pH-Wert aufweist und der ebenfalls eine Rolle in der Pflanzenzucht spielt. Weist die Erde vor dem Einpflanzen einen pH-Wert von 7,3 auf, und die Pflanzen, die darin betten sollen, bevorzugen es eher leicht sauer, so ist die Ausgangsbasis nicht die beste. Vor dem Einpflanzen sollte also der pH-Wert der Erde bestimmt werden und klar sein welchen pH-Wert die Pflanzen bevorzugen, die darin eingepflanzt werden sollen. Sind beide Dinge klar, so kann der pH-Wert mit Zusatzstoffen in die richtige Richtung gebracht werden. Zum Bestimmen des pH-Wertes kann zu einem, für kleines Geld im Internet erhältlichen, Test für den Hobbygärtner gegriffen werden. Die Profivariante ist ein Test im Labor – dieser Test kostet ca. 60 €, kann über so gut wie jede Apotheke gemacht werden und gibt zusätzlich auch noch Aufschluss über die Konzentration gewisser Substanzen in der Erde. Ein Test der sich wirklich lohnt! Viele Apotheken haben keine Erfahrungen mit einem solchen Test und müssen erst im Labor ihres Vertrauens nachfragen.

 

 

Warum ist der pH-Wert so wichtig für die Pflanzenzucht

Die optimale Verfügbarkeit von Nährstoffen ist für jede Pflanze bei einem anderen pH-Wert gegeben. Braucht eine Pflanze für die optimale Nährstoffversorgung einen pH-Wert von 6,7 und der pH-Wert des Substrats liegt bei 7,0, so kann die Pflanze nicht alle Nährstoffe optimal aufnehmen. Welche Nährstoffe bei einem zu hohen oder zu niedrigen pH-Wert nicht optimal aufgenommen werden können ist individuell von der Pflanze abhängig. Zusätzlich kann ein nicht optimaler pH-Wert dazu führen, dass gewisse Nährstoffe in zu großer Konzentration vorhanden sind und von der Pflanze aufgenommen werden – dies kann sich je nach Nährstoff toxisch auf die Pflanze auswirken. Ebenfalls kann eine zu hohe Nährstoffkonzentration gewisser Nährstoffe zu einer blockierenden Wirkung auf andere Nährstoffe führen. Ist also der Nährstoff X zu viel vorhanden, so kann dieser die Aufnahme von Nährstoff Y blockieren, was wiederum zu Mangelerscheinungen der Pflanze führt. Es steht und fällt also vieles mit dem richtigen pH-Wert – das sollte jedem bewusst sein!

Die meisten Pflanzen bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0!

 

 

Regulatoren für den pH-Wert

Beispiele um den pH-Wert hoch zu bewegen

– Soda

– Kalk

– Kaliumhydroxid

– Kaliumbikarbonat

– Calciumkarbonat

 

Beispiele um den PH-Wert runter zu bewegen

– Phosphorsäure

– Salpetersäure

– Zitronensäure

– Essigkonzentrat

 

 

Verändert Dünger den pH-Wert?

Wenn Dünger zum Einsatz kommt bedeutet dies immer einen saureren pH-Wert! Beim Abbau des Düngers entstehen Salze, welche den Boden kontinuierlich saurer werden lassen. Durch den hohen Salzgehalt und dem damit einhergehenden sauren pH-Wert wird die Nährstoffaufnahme, und damit auch das Wachstum der Pflanzen, eingeschränkt. Daher sollte immer mit Vorsicht gedüngt werden!

Pflanzen können den Dünger aber auch über die Blätter aufnehmen – so wird der Boden nur sehr gering belastet! Dazu sollte Wasser mit etwas Dünger gemischt in eine Sprühflasche gefüllt werden. Die daraus entstandene Mischung kann dementsprechend auf die Pflanzen gesprüht werden. Empfehlenswert ist es zu Anfang nur sehr wenig Dünger in die Flasche zu füllen und sich von Mal zu Mal an das optimale Mischungsverhältnis heranzutasten. Manchmal ist weniger mehr!

 

 

Zusammenhang vom pH-Wert und der Wassertemperatur

Durch die Erwärmung des Wassers verschiebt sich das Dissoziationsgleichgewicht und die Ionenkonzentration nimmt zu. Dies hat einen Abfall des pH-Werts zur Folge. Von 0 bis 100 °C nimmt der pH-Wert um 1,35 Punkte ab!

 

 

Der Einfluss des pH-Wertes auf das Wachstum von Pflanzen

Grundsätzlich beeinflusst der pH-Wert die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden. So kommt es beispielsweise bei einem alkalischen pH-Wert oft zu Eisenmangel. Bei einem sehr niedrigen pH-Wert werden für die Pflanzen giftige Stoffe im Boden freigesetzt. Hierzu zählen unter anderem Mangan- und Aluminium-Ionen.