Gewächshausbelüftung

 

 

Die Gewächshausbelüftung ist einer der Faktoren der oft unterschätzt wird. Frische Luft ist für das Wachstum der Pflanzen, neben Wasser und Licht, von essenzieller Bedeutung. Denn nur wenn die Pflanzen mit ausreichend Kohlenstoffdioxid versorgt werden, können diese schnell wachsen und vital bleiben. Demnach sollten in einem Gewächshaus genügend Dachfenster verbaut sein, die im besten Fall zusätzlich mit automatischen Fensterhebern ausgestattet sind. Angebracht sind sie korrekterweise im höchsten Bereich, also im Firstbereich. So können sie für die beste Entlüftung sorgen. Das ist im Frühling und Sommer sehr zum Vorteil, da sich die anstauende Hitze von oben nach unten vorarbeitet. Eine andere Option stellen Seitenfenster dar. Doch Vorsicht, es kann Zugluft entstehen!

Des Weiteren ist die Luftumwälzung innerhalb des Gewächshauses ebenfalls von sehr großer Bedeutung. Sie stellt die gleichmäßige Verteilung des Sauerstoffs sicher und gewährt somit eine optimale Versorgung aller Pflanzen. Eine kostengünstige Möglichkeit bieten beispielsweise Solar-Gewächshauslüfter, welche dank einer kleinen Solarzelle keine Betriebskosten verursachen. Alternativ hierzu gibt es auch Lüfter, die mit 230V Netzstrom betrieben werden.

Extreme Temperaturunterschiede, wie sie oft im Frühling vorkommen, können schnell zu Rissen in den Blättern oder Stängeln führen, die folgend mit Leichtigkeit von Bakterien und Pilzen besiedelt werden könnten. Tagsüber steigen die Temperaturen oft auf über 25°C und fallen nachts sehr stark ab. Wird jedoch auf eine gute Gewächshausbelüftung geachtet, lässt es sich vermeiden, dass die Temperatur innerhalb des Gewächshauses tagsüber so drastisch steigt. Dadurch werden Temperaturschwankungen so gering wie möglich gehalten. Frühzeitiges Öffnen und Schließen der Fenster ist in diesem Fall der wichtigste einflussgebende Faktor.

Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann diese aufnehmen. Kühlt die Luft dann allerdings in der Nacht ab, kondensiert das überschüssige in der Luft befindliche Wasser an den Scheiben, und es tropft kontinuierlich auf die Pflanzen. Das wiederum begünstigt die Bildung von Fäule und Schimmel, und kann somit Ihre komplette Ernte in Gefahr bringen.

Ab Juli bietet es sich an, die Tür oder ein Fenster ein Stück weit geöffnet zu lassen. Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit kann so, noch bevor sie an den Scheiben kondensiert, auch nachts gut aus dem Gewächshaus entweichen. Wobei das Fenster der Tür vorzuziehen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch die geöffnete Tür potentielle Gefahren wie Mäuse und andere Tiere in das Gewächshaus gelangen, ist um einiges größer als bei geöffnetem Fenster. Außerdem sollten die Pflanzen nie abends, sondern immer morgens bewässert werden. Abendliches Bewässern lässt die Luftfeuchtigkeit stark ansteigen! 

 

Das Thema Gewächshausbelüftung wird oftmals unterschätzt – machen Sie nicht den gleichen Fehler!

 

 

Warum ist die richtige Gewächshausbelüftung wichtig? 

 

 

Temperaturschwankung 

Durch die richtige Belüftung eines Gewächshauses werden starke Temperaturschwankungen gemindert. Im Frühling steigt die Temperatur im Gewächshaus, bei starker Sonneneinstrahlung, schnell auf 25 °C und mehr. Nachts fällt die Temperatur hingegen oft bis auf 0 °C. Ist im Gewächshaus keine gute Belüftung gegeben, können die Pflanzen Spannungsrisse bekommen. Über diese Risse können Keime, Krankheitserreger, Pilze und andere bösartige Bakterien mit Leichtigkeit in die Pflanze eindringen und diese von innen zerstören.

Neben der richtigen Gewächshausbelüftung ist ein Schattiernetz von Vorteil. Dies verhindert zusätzlich ein zu starkes Aufheizen des Gewächshauses und sorgt damit für geringere Temperaturschwankungen.

 

 

Kondenswasser 

Die richtige Belüftung vermeidet zudem Kondenswasser, welches eine potentielle Gefahr für die Pflanzen darstellt. Kondenswasser setzt sich auf den Scheiben ab, fällt herunter auf die Pflanzen und bildet dort eine gute Grundlage für Fäule.

 

 

Pflanzenwachstum 

Pflanzen verbrauchen das Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft. Haben die Pflanzen dies aufgebraucht, und es wird keine neue mit CO2 angereicherte Luft nachgeliefert, wird den Pflanzen eine der Grundlagen genommen, die sie zum Wachsen brauchen. Ohne eine gute Gewächshausbelüftung würde kein oder nur sehr wenig CO2 in das Gewächshaus gelangen und damit das Pflanzenwachstum hemmen.

 

 

Möglichkeiten der Gewächshausbelüftung 

 

 

Dachfenster 

Für die Gewächshausbelüftung sind Dachfenster die optimale Lösung. Am höchsten Punkt im Gewächshaus angebracht, sorgen sie dafür die wärmste im Raum befindliche Luft rauszulassen. Im selben Zug entsteht so eine leichte Luftumwälzung im Raum. Dachfenster gibt es in zwei Ausführungen. Manuelle Dachfenster und automatische Dachfenster. Zu empfehlen sind automatische Dachfenster, da sich diese bei Erreichen bestimmter Temperaturen vollautomatisch öffnen und schließen. Ein Fenster, das einen Spalt weit geöffnet ist, reicht im Normalfall schon aus – aber probieren geht manchmal über studieren!

 

 

Ventilator 

Zusätzlich kann für die Gewächshausbelüftung ein Ventilator genutzt werden. Dieser ist nicht essentiell wichtig, wirkt sich aber positiv auf die Luftumwälzung aus. Diese ist wiederum für schnelles Pflanzenwachstum und die Vitalität der Pflanzen wichtig. Zu empfehlen ist ein Solar-Ventilator, da dieser keine laufenden Kosten verursacht und kein Stromanschluss notwendig ist um ihn zu betreiben.

 

 

Tür 

Zusätzlich kann die Tür zur Belüftung genutzt werden. Einen Spalt weit geöffnet bringt auch sie frische Luft in das Gewächshaus und fördert den Luftaustausch.

 

 

Zugluft vermeiden, warum? 

Zugluft lässt die Pflanze schnell und stark abkühlen. Dies kann zu Rissen in den Blättern oder Stängeln führen. Im besten Fall werden nur ein paar Blätter braun und fallen ab, im schlimmsten Fall geht die Pflanze ein. Daher gilt es stetig Zugluft zu vermeiden!

 

 

Wie atmen Pflanzen? 

Ohne Luft gäbe es kein Leben – kein Tier, kein Mensch und auch keine Pflanze könnte ohne Luft leben. Demnach müssen auch Pflanzen atmen. Aber wie? Sie besitzen weder Nase, noch Mund! Sie verfügen über kleine Spaltöffnungen, so genannte Stomata. Die Stomata befinden sich auf der Unterseite der Blätter und dienen den Pflanzen zum „Atmen“.

 

 

Was ist Luft? 

Luft ist das Gasgemisch innerhalb der Erdatmosphäre.

 

 

Woraus besteht Luft? 

Trockene Luft besteht zum größten Teil aus den zwei Gasen, Stickstoff und Sauerstoff. Diese beiden Gase bilden ca. 99 % der Luft. Das verbliebene Volumen teilen sich unzählige Gase wie z.B. Kohlenstoffdioxid, Helium, Methan, Wasserstoff, Kohlenstoffmonoxid und weitere.

 

 

Welchen Stoff aus der Luft brauchen Pflanzen? 

Pflanzen brauchen Kohlenstoffdioxid, was uns Menschen zugutekommt. Kohlenstoffdioxid – der Stoff, der in großen Mengen für uns Menschen und unsere Umwelt schädlich ist, ist für Pflanzen das Lebenselixier.

In Verbindung mit Chlorophyll, Licht und Wasser entsteht aus dem Kohlendioxid Zucker und Sauerstoff. Der Sauerstoff wird an die Umgebung abgegeben, und der Zucker wird gespeichert. Dieser Vorgang wird Assimilation genannt.

Neben Kohlenstoffdioxid brauchen Pflanzen aber auch den Sauerstoff in der Luft – für die Zellatmung. Hierbei wird mit Hilfe des Sauerstoffs aus dem gespeicherten Zucker Energie gewonnen. Hierfür zerkleinern Pflanzen den Zucker mit Hilfe von Sauerstoff. Die gewonnene Energie wird für den Trieb- oder Wurzelwuchs genutzt. Dieser Vorgang wird Dissimilation genannt.

 

 

Wo findet man Luft? 

Luft ist allgegenwärtig – in jedem Raum, an jedem Ort und in jeder noch so kleinsten Ecke. Aber was die wenigstens wissen, Luft befindet sich auch im Boden.

Im normalen Gartenboden findet man in der Regel Luft mit folgender Zusammensetzung – 50 % Stickstoff, 40 % Kohlensäure und 10 % Sauerstoff. Wobei der hohe Anteil an Kohlensäure auf die Bodenlebewesen und ihre Stoffwechsel-Aktivitäten zurückzuführen ist. Das wiederum ist perfekt für die darin befindlichen Pflanzen, denn Kohlensäure ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen.

 

 

Mit Kohlenstoffdioxid „düngen“? 

Zu wissen das Pflanzen Kohlenstoffdioxid brauchen um zu wachsen, lässt natürlich die Frage aufkommen ob es sinnvoll wäre damit zu düngen. Und ja, in einer gewissen Relation, die von der jeweiligen Pflanze abhängt, ist es wirkungsvoll. Die Kohlenstoffdioxid-Düngung oder auch CO2-Düngung genannt, ist eine bekannte und häufig angewendete Düngungsmethode. Anwendung findet sie neben dem für uns relevanten Bereich der Gewächshäuser auch in Aquarien, sowie Gartenteichen. Wird den Pflanzen zusätzlich Kohlenstoffdioxid zur Verfügung gestellt, können die Pflanzen schneller wachsen. So kann das Pflanzenwachstum um bis zu 40 % gesteigert werden!

Doch reagiert jede Pflanze anders auf einen erhöhten Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft. In der Umgebungsluft liegt der Anteil an CO2 bei 400 ppm (parts per million). Wie viel CO2 für die jeweilige Pflanze wachstumsfördernd ist, hängt von ihrer Sättigungsgrenze ab.

Ein zu hoher CO2-Gehalt führt oft zu einer geringeren Biomasseproduktion, als unter normalen Wachstumsbedingungen. Hierzu gibt es zwar Untersuchungen, aber nur in geringem Ausmaß.